Fake-Profil

EM-Ball-Offerte zum Schnäppchenpreis entpuppt sich als unseriöses Angebot

12.07.2024, 13:27 (CEST)

Zur Fußball-EM sind diverse Betrügereien im Umlauf. Doch wer ein wenig nachforscht, findet schnell Ungereimtheiten und erkennt den Fake.

Große Events lösen große Aufmerksamkeit aus - und das lockt Betrüger an. Im öffentlichen Getümmel legen sie ihre Köder aus. Das ist zum Beispiel dieses vermeintliche Angebot zur Fußball-Europameisterschaft: «Zu Ehren der EURO 2024 bietet Adidas eine große Anzahl offizieller Turnierbälle für 2 € in allen teilnehmenden Ländern an», heißt es in einem Facebook-Post. Mit Verweis auf einen Link heißt es weiter: «Füllen Sie das Formular auf der Website aus und sichern Sie sich Ihren Ball.»

Bewertung

Das angebliche Angebot ist nicht seriös. Mehrere Hinweise zeigen, dass es sich um ein Fake-Profil handelt.

Fakten

Ein Mittel, um ein zweifelhaftes Angebot im Internet zu untersuchen, ist die Foto-Rückwärtssuche. Sie ergibt andere Fundstellen oder Quellen eines Bildes. In diesem Fall zeigt sich: Das Foto ist schon im April 2024 auf der Seite eines britischen Einkaufszentrums aufgetaucht. Die Anordnung der unteren drei Bälle und der Schuhe im Hintergrund ist identisch.

Auf dem Schild steht der Preis von 21,99 Pfund - doch auf dem Bild von dem vermeintlichen Angebot ist ein deutscher Text ergänzt worden. Außerdem wurden die drei Bälle aus dem Originalbild kopiert und oben eingefügt. Schon diese Bildmanipulationen lassen daran zweifeln, dass es sich um ein seriöses Angebot handelt.

Wer das Angebot annehmen will, soll auf einen Link klicken. Die Seite, die dann folgt, zeigt zwar das Logo von Adidas, doch die Internetadresse («winaprize8.shop/product/mix-electronic-pallets-contains-70-pieces/») hat nichts mit der offiziellen Seite des Sportartikelherstellers gemein. Auch ist nur ein einziger Link klickbar, obwohl das Layout der Seite auch Logos für eine «Anmeldung» oder einen Internetshop-Warenkorb hat. Das zeigt: Dieser Seite ist nicht zu trauen.

An keiner Stelle auf der Facebook- oder der verlinkten Seite wird klar, von dem das Angebot stammt, ob einem Händler, einem Geschäft oder einem Hersteller. Dabei müssen gewerblich genutzte Seiten laut Gesetz ein Impressum haben, das unter anderem eine Postadresse und Kontaktmöglichkeiten enthält.

Verbraucherschützer und die Polizei warnen immer wieder davor, bei dubiosen Gewinnspiel-Angeboten die eigene E-Mail-Adresse oder sonstige persönliche Daten weiterzugeben, auch weil diese Daten verkauft werden können.

(Stand: 12.7.2024)

Links

Facebook-Post (archiviert)

X-Post (archiviert)

Facebook (archiviert)

Echte Adidas-Shop-Seite (archiviert)

Impressumspflicht (archiviert)

Verbraucherschützer (archiviert)

Anleitung für Bilderrückwärtssuche (archiviert)

Polizei (archiviert)

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