Vermeintliche Verhaftung
Manipuliertes Foto wird mit Falschmeldung zu Markus Lanz verbreitet
17.2.2023, 13:42 (CET)
Auch auf Webseiten großer Medien sind manchmal unseriöse und irreführende Werbeanzeigen zu sehen. Im Netz wird auf verschiedenen Webseiten ein Foto geteilt, das die Verhaftung des Moderators Markus Lanz zeigen soll. Darunter steht: «Tausende strömen nach Lanz’ Verhaftung zu den Geldautomaten». Was hat es mit der Behauptung auf sich?
Bewertung
Das Bild ist manipuliert und die Verhaftung frei erfunden. Die Falschbehauptung soll Nutzerinnen zu einer unseriösen Bitcoin-Plattform locken.
Fakten
Eine Rückwärtssuche bestätigt den ersten Eindruck: Das Gesicht von Markus Lanz wurde im Bild nachträglich hinzugefügt. Das Originalbild stammt vom dpa-Fotografen Boris Roessler und zeigt die Verhaftung von Heinrich XIII. Prinz Reuß. Der «Reichsbürger» wurde am 7. Dezember 2022 in Frankfurt am Main festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, in Deutschland einen Staatssturz geplant zu haben.
Laut dem Online-Portal «Giga» stammt das manipulierte Bild aus einer Werbeanzeige, die wiederum auf einen gefälschten Nachrichten-Artikel der Tagesschau verlinkt. Darin werde für eine Bitcoin-Plattform geworben. Die Tagesschau selbst warnte bereits im November 2022 vor solchen betrügerischen Webseiten. Auch damals berichteten die Autoren von einem gefälschten Artikel, der vermeintlich Lanz zitiert.
Laut Nutzern auf Twitter wurde die aktuelle Werbeanzeige unter anderem auf Facebook verbreitet - und war auch auf der Webseite des «Spiegel» zu sehen. Ein Spiegel-Mitarbeiter erklärte auf Twitter, dass die «Fake-Anzeige viel zu oft ausgespielt wurde, bevor wir sie blocken konnten».
Eine sehr ähnliche Falschmeldung mit manipuliertem Bild wurde vor kurzem auch schon mit einem Politiker aus der Schweiz verbreitet.
(Stand: 17.2.2023)
Links
Facebook Beitrag mit manipuliertem Bild (archiviert)
Bildrückwärtssuche (archiviert)
MDR Artikel zu Reuß Verhaftung (archiviert)
Tweet mit Anzeige auf Facebook (archiviert)
Tweet mit Anzeige auf Spiegel Webseite (archiviert)
Tweet von Spiegel-Mitarbeiter (archiviert)
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