Weltwirtschaftsforum 2022

Beim Einsatz in Davos trug die Schweizer Polizei WEF-Aufnäher

03.06.2022, 09:26 (CEST)

Die Sicherheitsvorkehrungen beim Weltwirtschaftsforum sind umfangreich. Zwar wird das Treffen von einer Stiftung organisiert, für die Sicherheit ist trotzdem die Polizei und Armee zuständig.

Jedes Jahr kommen im schweizerischen Davos internationale Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zum Weltwirtschaftsforum (WEF) zusammen. Das Gipfeltreffen ist immer wieder Ziel von Kritik - und auch Verschwörungstheorien. Auf Facebook werden in diesem Zusammenhang Fotos von Polizisten verbreitet, die angeblich beweisen sollen, dass das WEF eigene Polizeieinheiten habe. Auf den Fotos sind Aufnäher zu sehen, die Sicherheitskräfte beim diesjährigen Treffen getragen haben.

Bewertung

Das Weltwirtschaftsforum verfügt über keine eigene Polizei. Die Fotos, die dies beweisen sollen, zeigen Schweizer Beamte, die der Kantonspolizei Graubünden unterstehen.

Fakten

Auf den gezeigten Fotos trägt die Polizei über dem WEF-Wappen noch das Wappen der Kantonspolizei Graubünden, das deutlich macht, dass es Einheiten des Kantons sind. Sie werden bei Großveranstaltungen wie dem jährlichen Treffen des WEF eingesetzt.

Die Website «Swiss Policepatches» zeigt zudem, dass die Graubündner Kantonspolizei jedes Jahr ein neues Wappen kreiert, speziell für das WEF-Treffen. Dies bestätigte ein Sprecher der Schweizer Polizei der Nachrichtenagentur Reuters. Sie sollen «dem Teamgeist für den Einsatz rund um das Gipfeltreffen» dienen. Es handelt sich also um eine polizeiliche Einheit, für die die Schweizer Behörden zuständig sind.

Diverse Nutzer in den sozialen Medien assoziieren das Logo sogar mit dem Teufel, der oft auch als Ziege dargestellt wird. Das Wappen der diesjährigen Polizeieinheit zeigt jedoch zwei Alpensteinböcke. Diese stammen aus dem Wappen des Kantons Graubünden.

Das Weltwirtschaftsforum wurde 1971 gegründet, um nach eigenen Angaben «den Zustand der Welt zu verbessern». Es ist in erster Linie eine Stiftung, dessen Jahrestagung führende Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft anzieht. Die Sicherheitsmaßnahmen für die Veranstaltung sind daher enorm. Dafür sind sowohl die Schweizer Polizei als auch die Schweizer Armee zuständig.

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind das WEF und sein Gründer Klaus Schwab Gegenstand einer Flut von Verschwörungstheorien geworden. Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hat bereits mehrere dieser Theorien entlarvt.

(Stand: 1.6.2022)

Links

Facebook-Post mit Behauptung (archiviert)

Patches der schweizerischen Kantonspolizei (archiviert)

«Wiener Zeitung»-Artikel zur Kulturgeschichte des Teufelsbildes (archiviert)

Informationen zum Wappen des Kantons Graubünden in der Schweiz (archiviert)

Reuters-Faktencheck (archiviert)

Geschichte des Weltwirtschaftsforums (WEF) (archiviert)

«Neue Zürcher Zeitung»-Artikel über jährliche Sicherheitsvorkehrungen (archiviert)

dpa-Faktencheck vom 23.7.2021 zu Klaus Schwab

dpa-Faktencheck vom 23.2.2022 zu Klaus Schwab

Über dpa-Faktenchecks

Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.

Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.

Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an faktencheck@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.

Schon gewusst?

Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.