Türkei sieht sich als Nato-Verbündeter, nicht als Aussteiger

Der Nato-Staat Türkei ist seit 1952 Mitglied des transatlantischen Verteidigungsbündnisses. Glaubt man einem Sharepic in den sozialen Medien, so soll der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kürzlich angekündigt haben, dies ändern zu wollen. Ein Austritt sei geplant oder bereits vollzogen, ist dort zu lesen.

Bewertung

Falsch. Die Türkei zeigt keinerlei Bestrebungen, aus der Nato auszusteigen. Weder aus den Ministerien des Landes noch vom Präsidenten selbst ist so etwas zu hören. Im Gegenteil: Für Erdogan ist die Türkei «einer der stärksten Verbündeten der Nato».

Fakten

Die Nato wurde am 4. April 1949 gegründet und umfasste damals zwölf Mitgliedsstaaten. Die Türkei wurde drei Jahre später in einer ersten Erweiterungsrunde in das Bündnis aufgenommen - gemeinsam mit Griechenland und drei Jahre vor der Bundesrepublik Deutschland.

Auf der Webseite des türkischen Außenministeriums heißt es zur Nato-Mitgliedschaft: «Seit unserem Beitritt zum Bündnis im Jahre 1952 hat die Nato eine zentrale Rolle bei der Gewährleistung der Sicherheit unseres Landes gespielt und auf verschiedene Weise wesentlich zu unserem Ziel der Integration in die euro-atlantischen Strukturen beigetragen.»

Das Verhältnis zwischen der Türkei und dem Nordatlantik-Bündnis war nicht immer friktionsfrei. In jüngster Zeit legte sich Ankara etwa bei der Aufnahme Schwedens in die Nato lange Zeit quer.

Dennoch gibt es am Bosporus keinerlei Hinweise auf Austrittsbestrebungen - weder vom Außenministerium noch vom Verteidigungsministerium. Auch die Nato-Webseite weiß nichts von vergleichbaren Plänen.

Ganz im Gegenteil: Bei einem Treffen mit Thinktanks in New York Ende September sprach Staatschef Erdogan die Rolle seines Landes in der Nato an. In einer zugehörigen Mitteilung auf seiner Webpräsenz heißt es: «Die Türkei ist einer der stärksten Verbündeten der Nato.»

Mitte Oktober nahm der türkische Verteidigungsminister Yasar Güler am Nato-Verteidigungsministertreffen in Brüssel teil.

(Stand: 15.11.2024)