Russland greift Ziele in der ganzen Ukraine an

Die heftigsten Kämpfe im Ukraine-Krieg werden aus dem Osten des Landes an der Grenze zu Russland vermeldet. Doch das heißt beiweitem nicht, dass alle anderen Regionen vor russischen Angriffen gefeit sind. Dennoch verbreitet sich in sozialen Medien im Juli 2024 eine Landkarte mit der Behauptung, mehr als vier Fünftel der Ukraine seien «sicher».

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Seit Februar 2022 greift Russland Städte und Regionen in der ganzen Ukraine an, auch bis weit in den Westen. Dafür gibt es zahlreiche Belege und Berichte.

Fakten

Behauptungen, die den Angriffskrieg auf die Ukraine verharmlosen, zirkulieren regelmäßig - und sind heute so unwahr wie früher. In der Ukraine ist kein Fleckchen Land sicher. Eine gegenteilige Behauptung ist grundfalsch.

Jede Region ist seit der russischen Invasion im Februar 2022 von Raketenangriffen und Cyber-Attacken, sowie von wirtschaftlichen und sozialen Folgen betroffen. Dazu kommt noch die Gefahr im ganzen Land von nicht-explodierter Munition, wie das deutsche Außenministerium festhält.

Regelmäßig Angriffe Kiew

Am 8. Juli 2024 sterben bei russischen Raketenangriffen auf die Ukraine fast 40 Menschen. Eine Kinderklinik in der Hauptstadt Kiew wird schwer beschädigt. Nach Angaben der Militärverwaltung finden dabei Dutzende Menschen den Tod. In den Industriestädten Krywyj Rih und Dnipro im Süden der Ukraine werden mindestens 11 Tote und 59 Verletzte gemeldet.

Am Anfang der Invasion im Februar 2022 versucht Russland, Kiew einzunehmen. Dieser Versuch misslingt zwar, aber die Stadt ist seitdem immer wieder Ziel russischer Luftangriffe wie beispielsweise Ende März 2024, im Februar 2024, im Dezember 2023 und im November 2023.

Auch immer wieder Charkiw im Visier

Anfang 2024 greift Russland wochenlang die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw mit Drohnen an. Es gibt Befürchtungen, wonach die Millionenstadt wegen der Angriffe irgendwann nicht mehr bewohnbar sein könnte.

Dem Bürgermeister von Charkiw zufolge werden Anfang April 2024 acht Menschen bei einem Angriff getötet. Im Februar 2024 sterben dort mindestens sieben Menschen bei den Drohnenangriffen. Nach Behördenangaben gibt es auch im Jänner 2024 Tote.

Weitere ukrainische Ziele russischer Angriffe

In der Hafenstadt Odessa sterben Mitte März 2024 nach russischen Raketenangriffe mindestens 20 Menschen. Nur wenige Tage zuvor waren weitere Bewohner Angriffen zum Opfer gefallen.

Regelmäßig berichtet wird auch über die Situation am Atomkraftwerk Saporischschja im Südosten des Landes. In diesem Fall sind Experten besonders ob eines nuklearen Unfalls besorgt.

Diese Meldungen sind nur ein Auszug aus allen russischen Angriffen auf die Ukraine. Genaue Aufzählungen sind etwa bei der Online-Karte «liveuamap.com», bei der «Süddeutschen Zeitung» oder beim Institute for the Study of War zu finden.

Das Kriegsgeschehen zieht aber auch über die Front im Osten des Landes hinaus weite Kreise. Immer wieder lässt der Kreml die Energieinfrastruktur in der Ukraine angreifen, von der Millionen von Menschen abhängig sind.

Die dpa hat schon mehrfach Faktenchecks zur Ausbreitung des Krieges in der Ukraine veröffentlicht (hier und hier).

(Stand: 9.7.2024)