dpa-Faktencheck

Faktencheck-Regeln

Der dpa-Faktencheck ist streng genommen ein Behauptungs-Check. Wir fragen: "Stimmt das?" – und machen in unserer Antwort transparent, wie wir zu unserer Bewertung gekommen sind. Im Mittelpunkt stehen aktuelle, gesellschaftlich relevante Themen mit Gesprächswert.

Die Journalistinnen und Journalisten der Deutschen Presse-Agentur formulieren die Faktenchecks so transparent wie möglich und legen damit Rechenschaft ab über ihre Recherchen und Arbeitsweisen. Das heißt zum Beispiel, dass alle in den Texten verwendeten öffentlichen Informationen verlinkt werden. Es ist das Ziel unserer Faktenchecks, dass die Leserinnen und Leser mit Hilfe der Links den Faktencheck nach Möglichkeit selbst vornehmen und sich eine eigene, auf Fakten gestützte Meinung bilden können. Meinungsäußerungen können nicht in einem Faktencheck geprüft werden.

Die dpa ist strikt überparteilich, an keine Konfession oder Weltanschauung gebunden und wirtschaftlich unabhängig. Unter dieser Prämisse wählen wir auch die Themen für unsere Faktenchecks aus. Für uns ist keine gesellschaftliche oder politische Haltung ausschlaggebend, sondern allein der Geist des Grundgesetzes. Wir geben keine Wahlempfehlungen ab und gehen keine Verbindungen mit politischen und anderen Organisationen ein, die unsere Unabhängigkeit gefährden.

Die dpa greift in ihren Faktenchecks im Basis- oder in den Landesdiensten in der Regel Themen von nationaler oder mindestens bundeslandweiter Bedeutung auf. Denn als größte deutsche Nachrichtenagentur haben wir mit unserer Berichterstattung eine enorme Reichweite. Es ist bekannt, dass provokante Falschbehauptungen mitunter stärker in Erinnerungen bleiben als die objektiv formulierte Widerlegung. Deshalb wird dpa in der Regel in ihren Faktenchecks keine lokalen Reizthemen aufgreifen, um diesen Manipulationen oder Verfälschungen keine bundesweite Bühne zu bieten. dpa muss hier stets abwägen zwischen: Geben wir mit einem dpa-Faktencheck womöglich falschen Behauptungen unnötig eine zusätzliche Reichweite oder überwiegt der Vorteil, zu diesem Thema geprüfte und nachvollziehbare Informationen bereitzustellen?

Wenn Sie ein Thema für einen Faktencheck vorschlagen wollen, können Sie die Redaktion unter factcheck-oesterreich[at]dpa.com direkt anschreiben.

Wie alle Texte der dpa entstehen auch die Faktenchecks ausschließlich in Teamarbeit – mindestens nach dem Vier-Augen-Prinzip. In der Regel gehören Mitglieder des dpa-Faktencheck-Teams zu den Autoren und Redakteuren der Faktenchecks. Aber auch alle anderen dpa-Journalisten sind durch ihre Ausbildung und tägliche Arbeit als Agenturjournalisten erfahrene Faktenchecker. Recherche und Überprüfen von Informationen sind das grundlegende Handwerkszeug bei dpa. Sie sind sowohl das Fundament der Ausbildung im Volontariat als auch alltägliche Praxis der Redaktion bei allen Themen.

Korrekturregeln

Die dpa-Faktenchecks entstehen – wie alle Texte der Nachrichtenagentur – mit höchster Sorgfalt, Ausgewogenheit und Genauigkeit. Trotzdem können wir Fehler natürlich nicht ausschließen. Glaubwürdigkeit ist das höchste Gut der dpa. Jeder Fehler wird daher bei Bekanntwerden umgehend, ehrlich und so transparent wie möglich berichtigt. Das bedeutet, dass im Einzelnen angegeben werden muss, was falsch berichtet wurde und wie die Änderung konkret aussieht, oder ob neue Informationen hinzugekommen sind. Lediglich Rechtschreib-, Grammatik- oder Zeichenfehler sowie Fehler in der Formatierung werden ohne Erläuterung berichtigt. In jedem dpa-Faktencheck ist ein Hinweis auf den Tag enthalten, zu dem der wiedergegebene Wissensstand aktuell war, und zwar in der Form „Stand: Datum“. Auch wenn wir einem Faktencheck neue Informationen hinzufügen, machen wir das in einem Hinweis deutlich.

Zudem werden Fehler intern besprochen, Lehren daraus gezogen und Verstöße gegen unsere Standards konsequent aufgearbeitet. Bei großen Fehlern, die zum Beispiel zum Zurückziehen einer Meldung führen, bietet dpa ihren Kunden in geeigneten Fällen zudem eine ausführliche Berichterstattung zum Zustandekommen des Fehlers und der Korrekturen an. Wenn Sie einen Faktencheck für fehlerhaft halten, können Leserinnen und Leser uns über diese Mailadresse factcheck-oesterreich[at]dpa.com direkt anschreiben. Das Team setzt sich mit jeder begründeten Kritik auseinander und zieht gegebenenfalls Konsequenzen bis hin zur Korrektur.

Hier sind die berichtigten Faktenchecks der vergangenen Monate zu finden.

Das Faktencheck-Team der dpa befindet sich derzeit im Bewerbungsprozess für das European Fact-Checking Standards Network (EFCSN). Maßgeblich ist dafür der Code of Standards des EFCSN. Wenn Sie der Überzeugung sind, ein dpa-Faktencheck verstoße gegen die Standards des EFCSN, so kann die Organisation eingeschaltet werden. Der Prozess ist hier erklärt (auf Englisch).

Das Faktencheck-Team der Deutschen Presse-Agentur ist vom International Fakt-Checking Network (IFCN) zertifiziert. Das IFCN ist Teil des Poynter-Institutes in Florida/USA. Das Faktencheck-Team der dpa richtet sich in seiner Arbeit nach den Prinzipien des Internationalen Fact-Checking-Netzwerks (IFCN).

Diese schreiben im Einzelnen vor, dass die zertifizierten Medien

  • der Überparteilichkeit und Fairness verpflichtet sind
  • ihre Quellen offenlegen
  • ihr Geschäftsmodell und ihre Eigentümerstruktur offenlegen
  • ihre Redaktionsstandards und Arbeitsweise transparent gestalten
  • Fehler in ihren Faktenchecks offen und ehrlich berichtigen.

Wenn der Leser eines dpa-Faktenchecks der Überzeugung ist, die Arbeit der dpa-Journalisten verstoße gegen die Zertifikatskriterien des IFCN, so kann das International Fact-Checking Network eingeschaltet werden. Die diesbezügliche Kontaktadresse des IFCN finden Sie hier (auf Englisch).

Die aktuelle Liste aller vom IFCN verfizierten Faktenchecker weltweit finden Sie hier.

Aufbau und redaktionelle Grundsätze der dpa

Eigentümer

Gesellschafter der dpa sind rund 170 deutsche Medienunternehmen. Dazu zählen insbesondere Zeitungs- und Zeitschriftenverlage sowie Rundfunkanstalten und -gesellschaften. Gesellschafter können grundsätzlich nur bis zu 1,5 Prozent des Stammkapitals erwerben, öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten auch darüber, insgesamt jedoch nicht mehr als 15% des Stammkapitals und für sämtliche Rundfunkgesellschaften (öffentlich-rechtliche und private) darf der Anteil nicht mehr als 25% betragen. (Auszug aus dem dpa-Gesellschaftsvertrag)

Die Geschäftsführer und der Chefredakteur der dpa sind direkt dem Aufsichtsrat der Agentur verantwortlich. Der mindestens zwölf- und derzeit achtzehnköpfige Aufsichtsrat repräsentiert einen Querschnitt der Anteilseigner von der regionalen Zeitung bis zur großen Rundfunkanstalt und wird vom Aufsichtsratsvorsitzenden geleitet.

Einnahmen

Die dpa-Unternehmensgruppe hat das Geschäftsjahr 2021 mit einem Gesamtumsatz von 156,8 Millionen Euro abgeschlossen. Als Kerngesellschaft des Konzerns konnte die Deutsche Presse-Agentur GmbH einen Umsatz von 101 Millionen Euro erwirtschaften. Im Ergebnis bedeutet das einen Jahresüberschuss von 2,0 Millionen Euro für das Geschäftsjahr 2021.

dpa erhält keine staatlichen Subventionen oder sonstige finanziellen Zuwendungen. Sämtliche Einnahmen werden auf dem freien Markt erwirtschaftet. Die dpa ist eine GmbH und agiert nach marktwirtschaftlichen Prinzipien. Das Unternehmen erfüllt seine Aufgabe unparteiisch und unabhängig von Einwirkungen und Einflüssen durch Parteien, Weltanschauungsgruppen, Wirtschafts- oder Finanzgruppen und Regierungen.

2021 erzielten die Tochterunternehmen und Beteiligungen wichtige Jahresüberschüsse und lieferten einen Ergebnisbeitrag von 16,7 Millionen Euro ab. (dpa-Geschäftsbericht 2021)

dpa beliefert mit ihren Diensten und Services in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch und Arabisch Kunden in Deutschland und vielen anderen Ländern der Welt. Zu den dpa-Kunden in Deutschland zählen unter anderem die großen Zeitungsgruppen und -verlage sowie Regionalzeitungen, die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (ARD, Deutschlandfunk, ZDF), private TV-Gesellschaften (RTL, ProSiebenSat.1 Media) und Radiosender (wie z.B. Antenne Bayern, Radio NRW) sowie Online-Portale. dpa beliefert zudem Unternehmen (darunter zahlreiche DAX-Konzerne), Verbände, Institutionen und Organisationen aus Wirtschaft, Gesellschaft, Wissenschaft und Forschung mit Informationsdiensten. Zu den Kunden der Agenturen gehören auch die Bundesregierung mit ihren Ministerien, Bundestag, Bundesrat und Bundesbehörden sowie Regierungen, Parlamente und Behörden in den Bundesländern. Auch international beliefert dpa Zeitungen, Radio- und TV-Sender sowie andere Nachrichtenagenturen und Kunden aus Politik und Wirtschaft. Kein dpa-Kunde trägt mehr als fünf Prozent zum Umsatz der dpa-Gruppe bei. Neben dem großen Kreis der Gesellschafter sichert auch die große Zahl der Kunden die im Statut verankerte redaktionelle Unabhängigkeit.

Die dpa und ihre Tochterunternehmen kooperieren mit digitalen Plattformen sowie im Rahmen von Förderprojekten mit Geldgebern der öffentlichen Hand. Die Kooperationspartner waren in den Jahren 2021 und 2022 (in alphabetischer Reihenfolge):

Plattformen: Amazon (Bereitstellung von Nachrichten), Google (Schulungen; Bereitstellung und Aufbereitung von Wahldaten), Meta/Facebook (Faktencheck; News-Kuratierung; Bereitstellung und Aufbereitung von Wahldaten; Kooperation zu Faktencheck-Videos für eine ältere Zielgruppe), Meta/WhatsApp (Faktencheck-Service für Bürgerinnen und Bürger), Microsoft (Schulungen; Bereitstellung und Aufbereitung von Wahldaten), TikTok/Bytedance (Faktencheck), Xing/New Work (Schulungen, Bereitstellung von Nachrichten)

Öffentliche Förderprojekte: Auswärtiges Amt/Östliche Partnerschaft (Schulungen mit Journalisten in der Ukraine), Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (Projekt innerhalb der Digital Revenue Initiative DRIVE), EU-Kommission (European Data News Hub, European Newsroom, European Video Alliance/EVAnews-Plattform), EU-Parlament (Projekt für Faktencheck-Grafiken, Content Erstellung über aktuelle EU-Themen rund um die Conference on the Future of Europe)

Journalistisches Selbstverständnis

Die Journalisten der dpa sind in ihrer Berichterstattung frei und unabhängig.

In Paragraf 5, Absatz 2 des dpa-Gesellschaftsvertrags heißt es wörtlich: "Das Unternehmen erfüllt seine Aufgabe unparteiisch und unabhängig von Einwirkungen und Einflüssen durch Parteien, Weltanschauungsgruppen, Wirtschafts- oder Finanzgruppen und Regierungen."

Es ist ein Grundsatz des dpa-Journalismus, Fakten zu liefern und relevante Geschichten zu erzählen, die es den Leserinnen und Lesern überlassen, ihre eigenen Schlussfolgerungen zu ziehen.

Redaktionelle Organisation

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) wurde 1949 gegründet und gehört zu den weltweit führenden unabhängigen Nachrichtenagenturen. dpa beliefert Medien, Unternehmen und Organisationen mit redaktionellen Angeboten. Dazu zählen Texte, Fotos, Videos, Grafiken, Hörfunkbeiträge, Online-Dienste und andere Formate.

Rund 1.000 dpa-Journalistinnen und -Journalisten arbeiten im In- und Ausland. dpa recherchiert Fakten, interviewt Gesprächspartner, verfolgt Entwicklungen und analysiert Zusammenhänge streng nach den im dpa-Statut festgelegten Grundsätzen. Es wird keine Story veröffentlicht, die nicht von mindestens zwei dpa-Journalisten bearbeitet wurde. Richtigkeit geht immer vor Geschwindigkeit.

Das dpa-Faktencheck-Team ist eine Redaktion der Deutschen Presse-Agentur.

Fragen und Antworten zu Faktenchecks bei dpa

Was versteht dpa unter einem Faktencheck?
Die dpa überprüft mit ihren Faktenchecks in der Öffentlichkeit geäußerte, gesellschaftlich relevante Behauptungen. Der Name des journalistischen Formats ist also etwas irreführend – es werden keine Fakten gecheckt, sondern Behauptungen anhand recherchierbarer und belegbarer Fakten überprüft. Entscheidend sind dabei die gesellschaftliche Relevanz und der Gesprächswert eines Themas. Im Basisdienst prüft dpa nur Behauptungen im aufwändigen Format Faktencheck, die für die breite Öffentlichkeit relevant und interessant sind. Zudem wollen wir vermeiden, Falschbehauptungen durch die große Reichweite der dpa erst bekannt zu machen. Meinungen und subjektive Bewertungen sind für dpa-Faktenchecks generell tabu. Überprüft wird nur, was verifiziert oder falsifiziert werden kann – auch wenn das Ergebnis oft komplexer ist als „richtig“ oder „falsch“.
Wie sehen die dpa-Faktenchecks konkret aus?
Der Faktencheck ist bei dpa ein eigenes Format. In der Regel besteht es aus drei Elementen: Der Behauptung, der Bewertung und der Begründung für die Bewertung, also dem Fakten-Teil. Wir bemühen uns, bereits in der Überschrift oder spätestens im Teaser eines Textes klar zu machen, wie die Faktenlage ist. So wollen wir vermeiden, dass die Falschbehauptung in den Köpfen bleibt, wenn Menschen zum Beispiel nicht den ganzen Text lesen. Unser Ziel ist es, die Faktenchecks so transparent wie möglich zu formulieren, damit die Leserinnen und Leser die Möglichkeit haben, die Bewertung nachvollziehen zu können. Deswegen sind sämtliche im Internet zugänglichen Quellen verlinkt. In aller Regel sorgen Archivlinks dafür, dass die Quellen auch einsehbar bleiben, wenn ganze Websites oder bestimmte Inhalte auf Seiten gelöscht werden. Wenn uns zum Beispiel Experten, Sprecherinnen oder Politiker direkt etwas mitteilen, so dass wir die Aussagen nicht verlinken können, nennen wir sie als Quellen explizit. Ein Faktencheck nur auf Basis anonymer Quellen ist bei dpa ausgeschlossen.
Wie entsteht ein Faktencheck journalistisch, wie recherchiert das Team?

Am Anfang steht für uns die Frage: Lässt sich das überhaupt checken? Oder ist das Meinung und subjektiv, ist es mehrdeutig oder unklar formuliert? Bereits hier entscheiden wir mindestens nach dem Vier-Augen-Prinzip. Dann beginnt die Recherche. Zur Beantwortung der Frage, ob eine Behauptung wahr oder falsch ist, nutzen wir alle Techniken des sorgfältigen journalistischen Handwerks.

Das sind unter anderem die klassischen Schritte der Verifikation: Überprüfung der Identität einer Quelle, Abgleichen mit offiziellen Statistiken, Recherche bei in einer Behauptung erwähnten Personen, Suche nach dem Original-Video oder -Interview. Wir belegen unser Urteil nach Möglichkeit mit mindestens zwei voneinander unabhängige Quellen. Dabei setzen wir auf Primärquellen, also Dokumente, Studien o. ä., nicht auf Berichte Dritter. Auf uns bekannte Interessenskonflikte, die im Rahmen des Faktenchecks eine Rolle spielen könnten, weisen wir in unseren Texten hin. Wenn erforderlich, kontaktieren wir die Urheber/Verbreiter einer Behauptung, um offene Fragen zu klären.

Eine wichtige Rolle spielen aber auch neue Recherche-Methoden im digitalen Journalismus. Dazu zählen Techniken und Werkzeuge wie Bilder-Rückwärts-Suche, Internet-Archive, Geolocation und Chronolocation, also die Bestimmung von Aufnahmeort und -zeit, oder die Untersuchung von Bildmaterial mit spezieller Software. So kann etwa überprüft werden, ob ein Foto manipuliert wurde oder ob ein Video wirklich das zeigt, was die Überschrift verspricht.

Nicht immer kommen wir am Ende des Faktenchecks zu einem eindeutigen Urteil. Beziehen sich Behauptungen auf Personen, versuchen wir diese direkt zu befragen. Wenn wir trotz intensiver Recherche nicht alle Punkte klären können, werden wir dies im Faktencheck erwähnen.

Wieso gibt es nicht bei allen dpa-Faktenchecks eine klare Bewertungsskala wie z.B. „richtig, eher richtig, teils teils, eher falsch, falsch“?
Sehr viele Themen/Behauptungen sind zu komplex, um sie nach einem starren Schema zu bewerten. Uns geht es im Zweifelsfall eher um eine korrekte und verständliche Einordnung als um eine womöglich irreführende Bewertung. Die Leser sollen durch den Faktencheck den Wahrheitsgehalt einer überprüften Behauptung erfassen und den Kontext eines strittigen Themas verstehen können. Die Welt ist nur selten schwarz oder weiß. Die Leser sollen sich mit Hilfe von dpa-Faktenchecks in gesellschaftlichen Diskussionen über bestimmte Themen eine eigene, auf Fakten und Tatsachen gestützte Meinung bilden können.
Haben die Leserinnen und Leser die Möglichkeit, dpa-Faktenchecks zu überprüfen?
Das dpa-Faktencheck-Team ist verpflichtet, in Texten auf alle verwendeten öffentlich zugänglichen Informationen zu verlinken. Damit können die Leserinnen und Leser z.B. überprüfen, ob bestimmte Zahlen oder Fakten tatsächlich in einem offiziellen Dokument veröffentlicht wurden. Es gibt darüber hinaus aber auch Informationen, die die dpa-Journalistinnen und -Journalisten durch direkte Kontakte zu Politikern, Behörden, Unternehmen oder Prominenten erhalten und die nicht öffentlich dokumentiert und einsehbar sind. In diesen Fällen weisen die dpa-Faktenchecks transparent auf die Herkunft der Informationen hin.
Achtet dpa darauf, dass bei politischen Themen alle Parteien gleich häufig einem Faktencheck unterzogen werden?
Der Auslöser für einen Faktencheck ist nicht die politische Ausrichtung oder Parteizugehörigkeit einer Quelle. Im Einklang mit den dpa-Statuten sind die Faktenchecks nicht gegen eine bestimmte Partei oder politische Ausrichtung gerichtet. Entscheidend ist die Behauptung an sich und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen. Eine proportionale Aufteilung der Faktenchecks nach Parteizugehörigkeit der Quelle findet demnach nicht statt. Es kann durchaus sein, dass Politiker und Parteien häufiger überprüft werden, die wiederholt durch falsche oder irreführende Behauptungen für Aufmerksamkeit sorgen.
Wieso dauert es manchmal Tage, bis ein Faktencheck erscheint?
Als Nachrichtenagentur gehört Tempo zu unserem Geschäft. Aber Sorgfalt geht immer vor Geschwindigkeit. Manche Themen sind derart komplex, dass ein Faktencheck erst nach mehrmaliger Prüfung und nach Rücksprachen mit Experten gesendet werden kann. Wenn das Thema von hoher gesellschaftlicher Relevanz ist, bleibt der Faktencheck auch noch nach Tagen aktuell. Manche Themen sind allerdings so komplex, dass ein Faktencheck wenig sinnvoll ist, da sich kaum eine erkenntnisbringende Bewertung abgeben lässt. dpa informiert in der laufenden Berichterstattung über bedeutende Kontroversen oder Ereignisse, verzichtet aber in den genannten Fällen auf einen Faktencheck.
Werden bei dpa „normale“ Meldungen und Berichte weniger sorgfältig recherchiert als Faktenchecks?
Nein. Die Deutsche Presse-Agentur prüft jede ihrer Nachrichten vor der Veröffentlichung mit höchster Sorgfalt auf Wahrheit, Inhalt und Herkunft. Der Faktencheck unterscheidet sich nur durch das besondere Format unter der Fragestellung „Stimmt das?“ von der regulären Berichterstattung der dpa.

Das Faktencheck-Team der dpa

Das exakte Recherchieren beherrschen bei dpa alle Journalistinnen und Journalisten. Darüber hinaus ist das Spezialwissen über das Format und die Standards des Faktenchecks im dpa-Faktencheck-Team gebündelt. Seine Mitglieder schreiben selbst Faktenchecks oder redigieren die Faktenchecks anderer Kolleginnen und Kollegen. Außerdem stehen die Mitglieder des dpa-Faktencheck-Teams allen Redaktionen bei dpa beratend zur Seite.

Die Kolleginnen und Kollegen im dpa-Faktencheck-Team:

Teresa Dapp leitet die Faktencheck-Redaktion der dpa. Zuvor hat sie zwei Jahre als Auslandskorrespondentin in London gearbeitet und fünf Jahre lang als Bundeskorrespondentin über den Berliner Politikbetrieb berichtet. Dapp hat in Berlin und Brüssel Geschichte, Politik und Soziologie studiert.

Stefan Voss hat das Faktencheck-Team der dpa aufgebaut und leitet die Abteilung Verifikation bei der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Er hat mehr als 10 Jahre als Auslandskorrespondent in der Ukraine und in Russland gearbeitet und spricht fließend Russisch. Voß war vor seinem Einsatz in der Abteilung Verifikation Dienstleiter in der Politik-Redaktion. Er hat Geschichte, Slawistik und Politikwissenschaften studiert.

Sebastian Fischer ist Leiter der Abteilung Hintergrund und Fakten. Als Dokumentationsjournalist arbeitet er an der Schnittstelle von Redaktion und Spezialrecherche. Zu seinen Spezialgebieten zählen Datenbanken und Online-Recherchen. Fischer hat Informationswissenschaft, Klassische Philologie und Germanistik studiert.

Jan Ludwig arbeitet seit 2019 als Faktenchecker für die dpa. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Internet-Archivierung und die Geolocation-Techniken. Ludwig studierte Philosophie und Geschichte in Dresden und Paris und absolvierte die Henri-Nannen-Journalistenschule. 2015 wurde er mit dem CNN Journalist Award ausgezeichnet.

Dirk Wittenberg ist Teamleiter des dpa-Faktenchecks. Er kümmert sich unter anderen um die redaktionellen Standards und die Koordination der täglichen Aufgaben der Redaktion. Zu seinen Aufgabenfeldern zählen zudem unter anderem die Auswertung von statistischen Daten, Social-Media-Monitoring und Geolocation. Wittenberg hat Kulturanthropologie, Politikwissenschaften und Geschichte studiert.

Alexandra Stober ist Redakteurin in der Grafik-Redaktion. Sie ist dafür zuständig, Daten und Fakten als Grundlage für Grafiken zu recherchieren und auszuwerten. Daneben schreibt sie erklärende Texte aus verschiedenen Themenbereichen für den Basisdienst und die Kindernachrichten der dpa. Stober hat Journalistik und Politikwissenschaft (Diplom) studiert und während des Studiums beim Westdeutschen Rundfunk volontiert.

Marc Fleischmann ist Redakteur in der Abteilung Hintergrund und Fakten in Berlin. Er ist seit mehr als 20 Jahren in der Medienbranche tätig. Als Experte für Netzwelt-Themen arbeitete er für die Netzeitung und Bild.de. Nach dem Studium der Soziologie mit dem Schwerpunkt Kommunikation und Medien in Bamberg hat er ein Volontariat bei einer Tageszeitung absolviert.

Markus Bergmann ist als Redakteur bei dpa-infocom zuständig für Online-Angebote der Deutschen Presse-Agentur. Bei Großereignissen, Katastrophen und Wahlen kümmert er sich um Liveticker und Newsblogs. Bergmann hat Journalistik, Anglistik und Amerikanistik in Dortmund studiert, für verschiedene Zeitungen gearbeitet und während des Studiums bei der Main-Post (Würzburg) volontiert.

Simon Schramm ist Redakteur im Faktencheck-Team. Er hat sein journalistisches Handwerk als Lokalreporter in München gelernt und dann die Deutsche Journalistenschule besucht. Er liebt es, zu recherchieren und akribisch einer Frage nachzugehen: Stimmt das? Er hat in München Politikwissenschaft, Soziologie und Medienrecht studiert; Hospitanzen bei der AZ, dpa München, SZ, taz und im Investigativ-Ressort der ZEIT.

Veronika Völlinger ist Redakteurin Faktencheck-Team der dpa-infocom. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit dort sind Recherchen zu Desinformation auf Telegram. Völlinger hat Politikwissenschaft studiert und wurde an der Henri-Nannen-Schule ausgebildet.

Arne Beckmann ist Redakteur und Entwickler im Faktencheck-Team. Besonders im Blick hat er die sogenannten synthetischen Medien - also Fotos, Audios und Videos, die durch Techniken der künstlichen Intelligenz verfälscht wurden. Arne hat Medieninformatik studiert und nach einem anschließenden Volontariat mehrere Jahre lang für zahlreiche Privatradios gearbeitet.

Lisa Ducret ist als Multimedia-Redakteurin am Visual-Desk und in der Faktencheck-Redaktion der Deutschen Presse-Agentur tätig. Sie absolvierte ihren Master in Kulturjournalismus an der Universität der Künste Berlin und sammelte anschließend zahlreiche Erfahrungen im Nachrichtenbereich, so z.B bei Arte, der französischen Nachrichtenagentur AFP, bei Correctiv und durch ihr Volontariat mit Schwerpunkt Multimedia bei der dpa.

Jacqueline Rother ist Redakteurin bei der dpa-infocom. Sie ist seit 2017 Teil der Digitalredaktion der Deutschen Presse-Agentur. In der Zeit hat sie auch für das Panorama- und Medienressort und die dpa Kindernachrichten geschrieben. Zuvor hat sie für unterschiedliche Medien im Rheinland gearbeitet und bei einer Tageszeitung volontiert. Rother hat Politik und Soziologie in Bonn und Osteuropastudien in Berlin studiert. Bei längeren Aufenthalten in Bulgarien, Georgien und Russland hat sie mehrere journalistische Recherchen und Projekte realisiert.

Tobias Schormann ist Redakteur im Faktencheck-Team der dpa-infocom. Er war zuvor mehrere Jahre Chef vom Dienst im dpa-Themendienst, der Verbraucher- und Ratgeberredaktion der dpa. Dort hat er auch volontiert. Er hat Germanistik und Politikwissenschaft in Hamburg und Berlin studiert.

Roland Siegloff hat im Alter von 19 Jahren bei Deutschlands kleinster eigenständiger Tageszeitung "Emder Zeitung" volontiert. Später studierte er in Frankfurt/Main und Lille (Frankreich). Nach Stationen als dpa-Journalist in Frankfurt und Mainz arbeitete er als Korrespondent in Brüssel. Nach zehn Jahren als dpa-Redakteur in Hamburg und Berlin ist Roland nach Brüssel zurückgekehrt, wo er das Faktencheck-Team für die Benelux-Länder koordiniert.

Ellen de Greef hat Jura und Journalismus studiert. Sie gehört seit Sommer 2020 zum Faktencheck-Team der dpa in Brüssel. Zuvor erhielt sie eine journalistische Ausbildung bei der belgischen Zeitung De Standaard mit den Schwerpunkten Wirtschaftsberichterstattung und Online.

Dieter Ebeling kam im Jahr 1969 zur dpa. Seitdem hat er viele Jahre als Korrespondent in München, Paris, Nairobi, Brüssel, Hamburg, London und Berlin gearbeitet. Für ein Jahrzehnt war Dieter stellvertretender Chefredakteur der dpa. Im Ruhestand ist er dem Journalismus treu geblieben. Von Trier aus unterstützt er das Faktencheck-Team in Brüssel.

Claire Poel hat Journalismus an der Hogeschool in Utrecht studiert, mit einem Auslandsjahr in Dänemark. Ihr Spezialgebiet: EU-Themen. Claire arbeitet seit Anfang 2021 als Faktencheckerin im dpa-Team Brüssel.

Sara Magniette hat in Brüssel (Belgien) und Bradford (Großbritannien) Journalismus und Medienwissenschaften studiert. Im Anschluss an ihren Master arbeitete sie für Radio- und Fernsehsender und verschiedene Nachrichtenagenturen. Nach drei Jahren als Auslandskorrespondentin in Den Haag stieß sie im Frühjahr 2021 als Redakteurin zum Brüsseler Team der dpa-Faktenchecker.

Kian Badrnejad arbeitet seit 2021 als Faktenchecker für die dpa. Vorher hat er als Reporter für die politischen und investigativen Magazine beim Norddeutschen Rundfunk gearbeitet, wo er 2013 auch volontiert hat. Bei der dpa verifiziert, recherchiert und schreibt er. Außerdem hat er den WhatsApp-Faktencheck aufgebaut und entwickelt neue Formate für den Messenger-Dienst. Kian Badrnejad hat in Bamberg Iranistik, Kommunikationswissenschaft und Politikwissenschaft studiert und spricht neben Deutsch und Englisch auch Persisch.

Bernd Bergmann gehört seit Sommer 2022 zum Faktencheck-Team der dpa. Er hat Politikwissenschaften in Hannover studiert und arbeitete während des Studiums in freier Mitarbeit für die Oldenburgische Volkszeitung (heute OM-Medien) in Vechta. Dort absolvierte Bergmann auch sein Volontariat. Anschließend hat er den Aufbau des Nachrichtenportals OM-Online mitgestaltet und war für die Online- und Social-Media-Angebote zuständig.

Daan Nicolay studierte Philosophie an der Universität Antwerpen, mit einem Auslandssemester in Berlin und einem Schwerpunkt in politischer und sprachlicher Philosophie. Seine ersten journalistischen Erfahrungen sammelte er während eines Praktikums bei der Zeitschrift MO. Seit September 2021 arbeitet er für das Benelux Faktencheck-Team der dpa.

Jitka Marks studierte Geschichte in Utrecht und Niederlande-Deutschland-Studien in Nijmegen und Münster. Sie schrieb u.a. für die niederländische Wochenzeitung De Groene Amsterdammer und gehört seit Sommer 2022 zum Benelux Faktencheck-Team der dpa.

Katharina Leidner hat in München Politikwissenschaft studiert. Im Anschluss hat sie beim Radio volontiert und war in einer Hörfunkagentur tätig. Seit Ende 2022 ist sie Redakteurin im Faktencheck-Team der dpa.

Hinweis:

Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es nicht erlaubt, bezahlte oder herausgehobene Stellungen in politischen Parteien, Regierungen sowie staatlichen Institutionen und vom Staat kontrollierten Unternehmen innezuhaben. Sie sollen im Namen des dpa-Faktenchecks nicht politisch Partei ergreifen und dürfen keine Geschenke, Dienstleistungen oder sonstige Zuwendungen annehmen, die über gewöhnliche soziale Gepflogenheiten hinausgehen.

Kontakt zum Faktencheck-Team der dpa

Gibt es eine Behauptung von hoher gesellschaftlicher Relevanz, die die Deutsche Presse-Agentur aus Ihrer Sicht mit einem Faktencheck überprüfen sollte? Wenn Ihnen ein solches Reizthema wichtig erscheint, dann schreiben Sie uns an folgende Adresse: factcheck-oesterreich[at]dpa.com

Dafür brauchen wir unbedingt folgende Informationen:

  • Um welches Thema bzw. welche Tatsachen-Behauptung handelt es sich?
  • Wer hat die Behauptung aufgestellt (bitte auf öffentliches Dokument/Webseite/Video/Post verlinken)?
  • Bitte ganz konkret beantworten: Wieso halten Sie diese Tatsachen-Behauptung für falsch? Was macht die Behauptung so relevant, dass dpa sie prüfen soll?
  • Welche Auswirkungen hätte es aus Ihrer Sicht, wenn dpa zum vorgeschlagenen Thema keinen Faktencheck senden würde?

Bitte beachten Sie: Meinungen und subjektive Bewertungen sind für dpa-Faktenchecks generell tabu. Überprüft wird nur, was verifiziert oder falsifiziert werden kann – auch wenn das Ergebnis oft komplexer ist als „richtig“ oder „falsch“.

An die Adresse factcheck-oesterreich[at]dpa.com können Sie natürlich auch Hinweise auf mögliche Fehler in unseren Faktenchecks schicken und uns sonstige Anregungen geben.